Monofile oder Geflochtene Hauptschnur?
 
Geflochtene oder Monofile Hauptschnur-
Logical Thinking makes the Different
 
 
 
Gott sei Dank haben wir Angler nur die Qual der Wahl zwischen diesen zwei Schnursorten, sonst wäre der ganze Zirkus womöglich noch größer als er sowieso schon oft ist!
 
Man hört, sieht oder liest ja oft von den unterschiedlichsten Anwendungsarten, besonders wenn es um den Einsatz beim Karpfenfischen geht.
Die einen schwören auf Ihre monofile Hauptschnur, die anderen Fachkollegen wiederrum lassen sich durch nichts von ihrer geflochtenen Paketschnur abbringen.
Ich habe mir einmal so meine Gedanken über beide Schnursorten gemacht – ausschließlich für deren Anwendung bei der Jagd nach dem begehrten Cyprinius Carpio.
 
Beginnen wir mit den Vor- und Nachteilen der monofilen Hauptschnur:
Die Auswahl bei dieser Schnursorte geht fast ins unermässliche, angefangen von den vielen verschiedensten Herstellern bis hin zu den unterschiedlichsten Farben und besonders auch Preisen. Der Preis ist mit einer der größten Unterschiede zwischen geflochtener und monofiler Schnur. Die Mono ist doch um einiges preiswerter zu bekommen als ihre geflochtene Schwester. Wir sollten aber dennoch nicht jeden x-beliebigen billigen Angebotsramsch auf unsere Spulen wickeln sondern ruhig ein paar Mark mehr für etwas bessere Qualität ausgeben, was sich später am Wasser sicherlich bezahlt machen wird.
Was nützt es uns nämlich, wenn wir nach einigen Drills schon meterlange Zöpfe von der Rutenspitze hängen haben und jeder weitere Auswurf ein reines Vergnügen bereitet??
Wir sollten dann, je nach Intensität unserer Fischerei, uns auch darüber im Klaren sein, dass die Schnur vielleicht mehrmals im Jahr erneuert werden muß, was uns die Fischlein sicher danken werden, wenn sie nicht mit etlichen Metern abgerissener Leine umherschwimmen müssen, nur weil wir wieder mal auf dem Spartripp waren.
Das nächste ist die Dehnung und die Abriebsfestigkeit. Im Gegensatz zur Geflochtenen lässt sich die monofile Schnur doch um einiges „ziehen“, was nicht unbedingt von Nachteil sein muß, besonders in der Endphase eines Drills nimmt sie doch einige Belastung von der Rute und erleichtert somit ein weicheres Abfedern der Stöße und Rucke des Fisches, besonders wenn vielleicht die Bremse ein wenig zu hart eingestellt wurde. Dadurch wird auch die Ausschlitzgefahr ein wenig eingedämmt. Eine bereits überdehnte Monofile, sei es nun durch viele Drills oder aber durch vermehrte Hänger, ist aber auf jeden Fall reif für den Müllkübel.
 Auch auf die Abriebfestigkeit sollte man sein Augenmerk lenken, besonders wenn man viele scharfkantige Steine oder Muschelbänke im Gewässer hat, welche oft für ein sehr kurzes Drillvergnügen sorgen. Ich für meinen Teil verwende daher immer oberflächenversiegelte Schnüre, wie z.B. die Technikum von Shimano oder die neue Falcon – Black Velvet..
Diese sind vielleicht etwas „starriger und steifer“ als manche andere, dafür halten sie aber auch um einiges länger.
Auf die Schnurfarbe kommt es meines Erachtens nicht so unbedingt an, man sollte aber trotzdem bedenken, dass jede Einfärbung die Schnur in Ihrem molekularen Ursprung verändert und beeinträchtigt.
Wenn wir die beiden ganz unterschiedlichen Schnursorten in ihren Wurfeigenschaften vergleichen, dann steht die Mono ganz klar an der Spitze. Man könnte jetzt natürlich behaupten, wenn man eine monofile Schnur mit vielleicht 12 kg Tragkraft verwendet, was in etwa einer 0,35 mm Schnur entspricht, dann bräuchte man für dieselbe Tragkraft nur eine etwa 0,10 mm dicke Geflochtene, aber diesen Blödsinn, so denke ich, können wir uns ganz getrost schenken, denn wir würden dann vielleicht genauso weit werfen können, aber ich möchte das Risiko lieber nicht eingehen, mit solch dünnem Faden irgendwo hängen zu bleiben oder einmal mit ein paar Dreikantmuscheln nähere Bekanntschaft zu machen.
Ein ganz leidiges Thema ist aber auch oftmals der Schnurbruch beim Auswurf, was sich meist durch einen nicht zu überhörenden Knall äußert. Dabei wird durch, für unsere Schnurstärke zu hohes Bleigewicht, bei der Beschleunigung des Auswurfes die Schnur so weit überdehnt bis sie reißt und unsere Montage alleine auf die weite Reise geht. Es sollten darum doch die ersten Meter nach dem Blei aus entweder monofiler Schlagschnur oder aber aus Geflochtener bestehen, dafür eignet sich z.B. die Kryston Quicksilver, Krysston-ite oder Carp System Cracker ganz hervorragend. Bei Verwendung von geflochtener Schlagschnur lässt sich diese auch ganz gut als „Säge“ für Seerosenstiele und andere Unterwasserpflanzen verwenden, aber bitte keine meterlangen Stahlvorfächer die auch schon mancherorts Verwendung fanden und die eigentlich beim Karpfenfischen nicht viel zu suchen haben.
Beim Knotenbinden kommt es meiner Meinung nach immer noch auf die Geschicklichkeit des Binders an, wobei sich beide Schnüre eigentlich gleich gut binden lassen, wenn man die dazu passenden Knoten ein wenig übt und nicht denkt, was für die eine gut ist, muß auch für die andere passen!!!
 
Kommen wir jetzt zu den Vorzügen und Nachteilen der geflochtenen Schnüre:
Ich persönlich bin eigentlich kein entschiedener Gegner der geflochtenen Schnüre, für manche Angelarten sind sie sogar sehr nützlich und nicht mehr wegzudenken, wie z.B. beim Hochseefischen, dem Waller- oder Störfischen, aber auch zum Angeln mit der Feederrute oder beim Raubfischangeln mit den verschiedensten Kunstködern sind sie durchaus angebracht, da sie dort ihre Null-Komma-Null-Dehnung durchaus nützlich zum Einsatz bringen kann und man dadurch jeden noch so kleinen Zupfer sofort registrieren kann.
Beim Karpfenfischen stellen sich mir dagegen die Haare zu Berge, wenn ich auch nur an eine komplett gefüllte Spule mit Geflochtener denke.
Ich konnte erst vor wenigen Monaten wieder einmal miterleben, wie so ein Sportfreund, der für sündhaft teures Geld seine drei Emblem 5000 mit durchgehend geflochtener Schnur bespult hatte, einen Fisch nach dem anderen verlor und sich dabei auch noch stark wunderte, warum das wohl passierte.
 
 
Wenn man sich schon um nichts in der Welt von seiner persönlichen Schnur-Philosophie abbringen lässt, dann sollte man doch den Fischen gegenüber so fair sein, seine Bremse nicht auch noch schön zuzudrehen und einen möglichst starken Anhieb zu setzten, wenn man eh schon mit einer Festbleimontage angelt, um dann den Haken nicht nur möglichst schnell wieder auszuschlitzen, sondern auch noch so viel Fleisch wie möglich mit aus dem Fischmaul herauszureißen – am besten eignen sich dazu natürlich die guten alten Fleischerhaken, ab Größe 1 aufwärts!!!
Wie schon vorher erwähnt hat die Geflochtene keinerlei Dehnung und dadurch geht auch der ganze Druck, den wir ausüben, direkt zu dem Fisch über. Andersherum geht auch jeder Ruck vom Fisch direkt auf unsere Rute und Bremse und diese sollte dann auf gar keinen Fall zu hart eingestellt sein, wie auch die Rute ruhig etwas weicher ausfallen dürfte, damit sie durch ihre Federung die Dehnung der monofilen Schnur in etwa ersetzen könnte.
 
 
Der Preisunterschied zur Monofilen ist ganz erheblich, was vielleicht auch deshalb ein Grund dafür ist, dass einige der Spezialisten sich lieber einmal für teures Geld ihre Rolle füllen lassen, um dann die nächsten paar Jahre wieder ihre Ruhe zu haben und die Schnur nicht mehr wechseln zu müssen. Ob sich das aber auch so auszahlt, wage ich stark zu bezweifeln.
Die verschiedensten Farben, sowie auch das Angebot an schwimmenden oder sinkenden Geflochtenen lassen für jeden Strangulier-Fetischisten keine Wünsche übrig.
Es herrscht oft auch die irre Annahme, dass wenn man mit der Geflochtenen direkt in oder vor Hindernissen fischt, den Fisch dazu bringen kann, dahin zu schwimmen wo wir ihn gerne haben möchten. Dagegen lässt sich auch nichts sagen, wenn wir einen Zwerg mit ein paar Pfund am Haken haben, aber wenn das Vieh dann einmal schön geschmeidig über die 20 kg Marke geht, dann schwimmt es auch dahin wo es will und wenn wir noch so dagegenziehen, der einzige Erfolg könnte höchstens sein, dass der Cyprinus Carpio wieder mal einen Schlitz mehr im Maul hat und wir in Deckung gehen dürfen, wenn unser Blei im Tiefflug angeflogen kommt.
Bei einem Hänger hat man auf jeden Fall ein größeres Vergnügen als wie mit einer Monofilen Schnur, das gleiche gilt natürlich auch für mögliche Schnurperücken.
Wenn man sich jetzt einmal bildlich vorstellt, was so ein Karpfen durchmacht, der sich um ein Hindernis verwickelt hat mit unserer geflochtenen Schnur, bis er sich endlich vom Haken befreit hat oder sich immer weiter daran aufhängt, denn mit dem abreißen schaut es für ihn auch ziemlich düster aus!!!!
Die Abriebfestigkeit ist normalerweise auch höher als wie bei der Monofilen – aber ist das wirklich ein Grund dafür, die ganze Spule mit Geflochtener zu füllen und nicht nur die ersten zehn oder zwanzig Meter??
  
Es würde mich und bestimmt auch unseren geschuppten Freunden freuen, wenn ich mit meiner Gegenüberstellung vielleicht doch zu ein paar Denkanstößen verholfen habe, bevor man sich das nächste Mal die Rollen mit neuer Schnur füllen lässt!!!
 
 
In diesem Sinne
                               Tight Lines and many big carpes!!!!!!!!!!!!!!! 
 
 
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